Installation im Rahmen der Ausstellung Zeitspuren in der Galerie der Stadt Wendlingen April 2021
Installation mit Ready Mades
H 45 x B 155 x T 90 cm
Nachrichtenmeldungen über antisemitische Übergriffe und Äußerungen einiger Politiker*innen in Deutschland und europaweit, erschrecken und verunsichern jüdische Mitbürger*innen. Gerade heute in Zeiten des wieder erstarkenden Antisemitismus, in denen Juden wieder beschimpft, bespuckt, geschlagen, Anschläge auf sie und jüdische Einrichtungen verübt werden, in Zeiten der Holocaustleugner, in Zeiten, in denen antisemitische Äußerungen und politisch extrem rechte Positionen wieder salonfähig werden, ist es mir wichtig – auch künstlerisch -Gegenposition zu beziehen und die Verantwortung für unsere deutsche Geschichte wach zu halten.
Der geschichtsträchtige Koffer mit den jüdischen Symbolen u.a. Menora, Chanukkaleuchter, jüdischen Kopfbedeckungen, hebräischem Gebetsbuch steht für die Zeit im Zweiten Weltkrieg als Juden aus Europa flüchten mussten, um zu überleben oder in die nationalsozialistische Tötungsmaschinerie gerieten.
Die Zeitungsartikel aus den Jahren 2019 und 2020, die um den Koffer geschichtet sind, zeigen die gegenwärtige Situation, einerseits Gedanken und Befürchtungen von Juden, Berichte über den Anschlag auf die Synagoge in Halle und Reaktionen darauf sowie Artikel zum 27.1.2020, dem 75. Holocaustgedenktag zur Befreiung des KZ Ausschwitz.
Wann also ist es wieder soweit, um rechtzeitig die Koffer zu packen?
Denn, um es in den Worten Frank-Walter Steinmeiers in seiner Rede in Yad VaShem in Jerusalem zu sagen:
„Es sind nicht dieselben Täter, aber es ist dasselbe Böse.“